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Ellen Fricke: Deixis und Medium

 

Seminar/Übung Master/Magister, Sommersemester 2013, Donnerstag 13.45 bis 15.15 Uhr, Raum: 2/NK003, Beginn: 25. April 2013

„Der Papierkorb steht dort!“ – Es gibt situative Kontexte, in denen diese Äußerung nur dann vollständig interpretiert werden kann, wenn sie von einer Zeigegeste oder anderen Körperbewegungen mit hinweisender Funktion begleitet wird. Das Vorliegen einer begleitenden Zeigegeste ist in diesem Fall eine Bedingung dafür, das Deiktikon ‚dort‘ gebrauchen zu können. Es handelt sich um ein Beispiel für eine multimodale Äußerung, bei der nicht nur die auditive, sondern auch die visuelle Sinnesmodalität beteiligt ist. Ganz analog zu kontextabhängigen Zeigegesten sind nach Karl Bühler lautsprachliche Deiktika wie ‚ich‘, ‚hier‘ und ‚jetzt‘ Ausdrücke, die nur unter Rückgriff auf die Situation, in der sie geäußert werden, interpretiert werden können. Sie sind zudem in besonderer Weise geeignet, die Aufmerksamkeit des Adressaten zu steuern. Um die Frage zu beantworten, wie sprachliches und gestisches Zeigen (Deixis) in der Kommunikation in Abhängigkeit von den jeweils vorliegenden medialen Bedingungen (z.B. gesprochene und geschriebene Sprache) funktioniert, lesen wir sowohl klassische Texte zur Deixis als auch Veröffentlichungen aus der aktuellen Forschung und führen in Arbeitsgruppen eigenständige Datenerhebungen und Analysen durch.

 

Voraussetzung: Es wird eine regelmäßige und aktive Teilnahme sowie die Bereitschaft zu eigenständigen Analysen erwartet.

Leistungsnachweis: Abschlussklausur.

Zur entsprechenden Seite der Germanistischen Linguistik, TU Chemnitz.

Seminarplan